Im Rahmen einer Tour sind wir an einem Wasserfall auf Menschen gestoßen, die Canyoning betrieben.
Dabei folgt man einem Fluss bergab, bevorzugt natürlich in Bereichen, wo es viele Wasserfälle und schwieriges Gelände gibt.
Die Sportler waren voll ausgerüstet: Seile, Haken, Bergschuhe, Neoprenanzüge, Handschuhe und Helme. Sie wirkten fast wie Wesen von einem anderen Stern.
Begleitet von zwei Guides arbeiteten sie sich vorsichtig das Tal hinunter. Immer wieder wurden Haken gesetzt, Seile gespannt und vor allen Dingen den Guides merkte man an, dass alles Erdenkliche unternommen wurde um jederzeit die Sicherheit ihrer Gäste zu gewährleisten.
Einige Meter über dieser Gruppe war eine balinesischer Bergbauer auf der Suche nach wildwachsenden Kräutern.
Größer hätte der Unterschied nicht sein können:
Barfuß war er unterwegs, hatte statt eines sichernden Seiles ein Büschel eben gepflückter Kräuter in der Hand und stieg doch mit traumwandlerischer Sicherheit durch die Steilwand.
Als er unter sich die Touristen in ihrer Vollausrüstung sah, wurde er wohl neugierig. Am gespannten Seil entlang - allerdings ohne es zu berühren - bewegte er sich behende auf die Gruppe zu.
Dort angekommen musterte er die eingeschlagenen Haken, die ganze Technik, die die Gruppe mit sich führte und sah sich auch die Menschen kurz an.
Dann zuckte er die Schultern und setzte ganz unbekümmert ungesichert seine Kräutersuche in der Steilwand fort. Seine Familie wartete auf das Gemüse fürs Abendessen...
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