Baby - es gibt Reis...

 

Haben Sie es nicht auch schon auf Hochzeiten erlebt?

 

Da kommen Braut und Bräutigam aus Standesamt oder Kirche geschritten und versinken fast in einem Hagelschauer aus Reiskörnern. 

 

Nichts gegen Brauchtum - aber als kleinen Denkanstoß wollen wir Ihnen ein wenig von der schweren Arbeit der Reisbauern auf Bali berichten. 

 

Reisfelder sind hier meist in Terassenform an Abhängen angelegt. Es handelt sich hier ausschließlich um Nassreisfelder - das heißt, sie werden mehrfach geflutet.

 

Sowohl wegen der kleinräumigen Anbauweise als auch wegen des schlammigen Untergrundes ist der Einsatz von großen und schweren Landmaschinen nicht möglich.

 

Nach der Reisernte, die übrigens bis zu drei mal im Jahr stattfinden kann - wir befinden uns in Bali ja in den Tropen - wird das Feld gepflügt und dann geflutet.

 

Wenn das Erdreich zur Genüge mit Wasser gesättigt ist, wird es mit einer Art Egge, noch unter Wasser stehend, geglättet.

 

Jedes Reisfeld wirkt dann wie ein kleiner See in dem sich die umstehenden Kokospalmen spiegeln.

 

Barfuß  stapfen die Reisbauern ihren mit einer Art Schaufelrädern ausgestatteten Kleintraktoren durch den tiefen Schlamm hinterher und müssen diese Ungetüme von Hand von einem Nassreisfeld ins andere umsetzen.

 

 

Bald wird es in den "Seen" wieder betriebsam. Auf nur wenigen Quadratmeter großen Flächen wurden die Reispflanzen angesät.

 

Wie in einer Gärtnerei müssen die Einzelpflanzen nun pikiert - vereinzelt - und auf der Gesamtfläche des Reisbauern verteilt werden.

Immer zwei bis drei Einzelpflanzen zusammen werden jetzt von Hand eingepflanzt.

 

Diese Arbeit verrichten Tagelöhner, die nicht nach Stunden, sondern nach der Fläche, die sie bearbeiten, bezahlt werden.

 

In gebückter Haltung und unwahrscheinlich schnell bewegen sie sich deswegen über die Felder und stecken die Setzlinge in den wasserüberfluteten Schlamm. 

 

Nach etwa drei Monaten, während derer der Reisbauer vielfach die Felder pflegt, steht dann wiederum händisch die Ernte an.

 

Auch sie wird von Lohnarbeitern, die in Zelten ihrer Arbeit nachziehen und direkt an den Reisfeldern wohnen, erledigt.

 

Indonesien hat für den Reis, sein Hauptnahrungsmittel, gleich drei Namen: Die Reispflanze auf dem Feld heißt Padi, der gedroschene Reis wird Beras genannt und der gekochte Reis ist dann der Nasi, dem Sie möglicherweise schon einmal als Nasi Goreng (gebratener, gekochter Reis) begegnet sind.

 

Viel Mühe und menschliche Handarbeit steckt also in jedem einzelnen Reiskorn.

 

 

Denken Sie doch bei der nächsten Hochzeit einmal daran!

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