Ein Erfrischungsgetränk für das viel Schweiß vergossen werden muss: Es Kelapa Muda

Er ist in den Tropen neben Trinkwasser der Durstlöscher schlechthin: der Saft, der sich im Inneren junger Kokosnüsse finden lässt.

 

Keineswegs darf man ihn mit Kokosmilch verwechseln.

 

Die wird von Menschen hergestellt, indem das harte, ausgelöste Fruchtfleisch alter Kokosnüsse geraspelt, mit Wasser vermischt und dann ausgepresst wird.

 

Im deutschen gibt es fast kein adäquates Wort für dieses Getränk - vielleicht könnten wir es Kokoswasser nennen. Bis aber ein Mensch, wie das Mädchen im obigen Bild, dieses Getränk genießen kann wird viel Schweiß vergossen.

 

 

Dabei handelt es sich nicht nur um den Schweiß der Leute, die die Kokosnüsse ernten und öffnen.

 

Der Angstschweiß des unbeteiligten Zuschauers, der dem Pflücker beim ungesicherten Klettern auf die Kokospalmen beobachtet, hat ebenfalls einen großen Anteil.

 

Über 20 Meter hoch werden diese Palmen. Um die ersten Meter zu überwinden wird oft eine Leiter angelegt.

Dann allerdings wird der Kletterer zum "Klammeraffen" der sich in rhythmischen Schüben den Stamm hinaufschiebt...

bis er oben im Schopf der Palme angekommen ist.

 

Dieser Schopf besteht aus bis zu 30 gefiederten Blättern, von denen einige abgeschlagen werden müssen, um an die, am "Schopfansatz" wachsenden, Früchte heranzukommen, von denen im Jahr etwa 30 bis 40 geerntet werden können.

Mit einem sichelförmigen Messer werden die Kokosnüsse abgeschlagen.

 

Aufgrund der großen Höhe der Palmen platzen einige der Früchte beim Aufprall auf den Boden. In unserem Fall fielen sie aber weich in ein zur Reispflanzung vorbereitetes Nassreisfeld.

 

In dem Wasser-Lehm-Gemisch verursachten sie aber recht bemerkenswerte Krater in denen sie feststeckten.

 

Nach der Bergung wurden sie auf dem "Pematang" dem Pfad zwischen den Reisfeldern ordentlich aufgereiht.

Sind die Früchte dann erst einmal nach Hause transportiert steht man vor einem weiteren Problem.

 

Die dickfaserige Umhüllung muss entfernt werden um an den wohlschmeckenden Inhalt zu kommen.

 

Es soll Menschen geben, die einfach eine Bohrmaschine ansetzen. In das entstandene Loch kommt ein Strohhalm - fertig.

 

Bei uns wird traditionell mit einem großen, schweren Messer die faserige Hülle entfernt:

Wenn man sich bis an die "Augen" der Nuss herangearbeitet hat, werden diese vorsichtig geöffnet und schon steht dem Trinkgenuss, wie im Titelbild, nichts mehr im Weg.

 

Ist die Nuss ausgetrunken, kommt es zu einem weiteren Höhepunkt:

 

Die Frucht wird in zwei Teile geschlagen und das noch unreife ganz weiche, saftige Fruchtfleisch kann aus den Fruchthälften gelöffelt werden.

 

Guten Appetit!!

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Kommentare: 1
  • #1

    micha (Donnerstag, 23 Mai 2013 08:11)

    ganz tolle beschreibung der kokosnuß-ernte; und manch ein touri schlürft den saft ohne die probs zu kennen, für ein trinkgeld. - und wundert sich noch, warum das so wässrig ist. - halt keine kokosmilk.