Natürlich ist in Bali momentan kein Hochsommer - wir befinden uns hier ja schließlich in den Tropen in der Nähe des Äquators.
Das ganze Jahr über hat man als Europäer hier hochsommerliche Gefühle.
Tatsächlich sind vor allem die Nächte im Juli und August gerade sogar recht kühl. Bali liegt unterhalb des Äquators auf der Südhalbkugel und somit herrscht hier nach europäischen Vorstellungen gerade tatsächlich Winter.
Insofern passt der Geruch quasi in die Jahreszeit. Von welchem Geruch ich spreche? Von Nelken-, Gewürznelkenduft besser gesagt. Die werden gerade geerntet.
Und da es sich bei unseren Gewürznelken um die Blütenknospen der Nelkenbäume handelt, ist dabei viel Handarbeit angesagt.
Jedes einzelne Kospenbündel - das aus bis zu 15 Knospen besteht - muss einzeln vom Baum gepflückt werden. Auf wackeligen, schwankenden Bambusleitern sieht man überall Menschen in den Baumwipfeln emsig Knospen brechen.
In heimischer Nachtarbeit werden die Knospen dann eine nach der anderen von ihren Stengeln befreit.
Die noch grünen Knospen werden dann für einige Tage auf jeder ebenen Fläche, auf Betonböden oder auf Plastikplanen der sengenden Sonne ausgesetzt. Dabei werden sie mit hölzernen Rechen und Schiebern immer wieder gewendet. Wenn sie beim Darüberlaufen brechen, sind sie bereit zum Verkauf an Großhändler.
Übrigens werden nicht nur die Nelken selbst gehandelt, sondern auch die Stengel - und sogar die Blätter der Nelkenbäume werden an die Industrie verkauft.
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